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Mehr Energie - mit ausgeglichenem Säure-Basen-Haushalt (Teil1)

Einleitung

Der deutsche Biochemiker Otto Warburg sagte einst: "Keine Krankheit kann in einem basischen Milieu existieren. Nicht einmal Krebs". Dieses Zitat verdeutlicht die enorme Bedeutung des Säure-Basen-Haushalts für unsere körperliche Verfassung. Doch was hat es damit genau auf sich? Obwohl Otto Warburg damals sogar mit dem Nobelpreis für seine Forschungen ausgezeichnet wurde, spielen seine Erkenntnisse in der heutigen Medizin nur eine untergeordnete Rolle. In diesem Blogartikel werden wir uns näher mit dem Thema auseinandersetzen und erklären, wie der Säure-Basen-Haushalt funktioniert, welche fatalen Folgen es für unsere Gesundheit hat, wenn wir einen Überschuss an Säuren haben und wie wir die überschüssigen Säuren wieder loswerden können.

Definition pH-Wert

Der pH-Wert ist ein Maß dafür, wie sauer oder basisch eine Lösung ist. Er wird auf einer Skala von 0 bis 14 gemessen, wobei 0 am sauersten und 14 am basischsten ist. Eine neutrale Lösung, wie zum Beispiel reines Wasser, hat einen pH-Wert von 7. Je niedriger der pH-Wert, desto saurer ist die Lösung, während ein höherer pH-Wert auf eine basische Lösung hinweist.

Die folgende Tabelle zeigt den pH-Wert einiger Stoffe:

Substanz

pH-Wert

Salzsäure

1

Magensäure

1,5

Zitronensaft

2

Essig

2,5

Coca Cola

3

Kaffee

5

Milch

​6,5

Reines Wasser

7

Meerwasser

8,5

Waschmittel

10

Natronlauge

14

Grundlagen des Säure-Basen-Haushalts

Der Säure-Basen-Haushalt hat eine große Bedeutung für viele Stoffwechselprozesse im menschlichen Körper. Er beschreibt das Gleichgewicht zwischen sauren und basischen Substanzen und beeinflusst viele wichtige Körperfunktionen. Der pH-Wert im Körper variiert in verschiedenen Bereichen und wird von verschiedenen Puffersystemen reguliert. Im Blut liegt der pH-Wert im idealen Bereich zwischen 7,35 und 7,45. Das Puffersystem im Blut hält den pH-Wert des Blutes sehr stabil in diesem Bereich, da außerhalb dieses Bereichs sehr schnell Lebensgefahr besteht. Im Gewebe dagegen kann der pH-Wert in einem größeren Bereich schwanken. Durch unseren modernen Lebensstil entgleist unser Gleichgewicht leicht, indem zu viele Säuren entstehen und den pH-Wert im Gewebe absenken. Im extrazellulären Raum, also dem Raum außerhalb der Zellen, kann ein zu niedriger pH-Wert die Aufnahme und Abgabe von Sauerstoff und anderen wichtigen Nährstoffen behindern. Im intrazellulären Raum, also innerhalb der Zellen, verlangsamt ein zu niedriger pH-Wert alle Stoffwechselvorgänge, wie etwa Auf- und Abbauprozesse und die Zellatmung. Unsere Enzyme sind für eine optimale Funktion auf ein basisches Milieu angewiesen. Ist das Milieu zu sauer, arbeiten die Enzyme langsamer. Es gibt jedoch auch Bereiche in unserem Körper, wie beispielsweise der Magen, wo Säure eine sehr wichtige Aufgabe hat. Ohne genügend Magensäure, die praktisch aus Salzsäure besteht, kann die Verdauung, nicht optimal ablaufen. Die Magensäure ist für die Vorverdauung von Eiweißen notwendig und sorgt dafür, dass mit der Nahrung aufgenommene Keime abgetötet werden.

Symptome bei Übersäuerung

Ein Ungleichgewicht im Säure-Basen-Haushalt spüren wir nicht sofort wie etwa einen Schnupfen. Die zahlreichen Auswirkungen zeigen sich schleichend über einen längeren Zeitraum, oft Jahre, so dass ein Gewöhnungseffekt eintritt. Nur wenige wissen, dass folgende Symptome mit einem Säureüberschuss im Körper zusammenhängen können:

  • Müdigkeit und Erschöpfung

  • Verringerte Leistungsfähigkeit

  • Nachlassende Konzentration

  • erhöhte Stressempfindlichkeit

  • erhöhte Infektanfälligkeit

  • Allergien

  • mehr Rötungen und Entzündungen der Haut

  • Dünne, glanzlose Haare

  • Schweißgeruch

  • Abnahme der Knochendichte

  • früher Zahnverlust

Zu sauer bedeutet im Grunde ein Mangel an Mineralien

Es lässt sich nicht ganz vermeiden, dass in unserem Stoffwechsel Säuren entstehen. So bleiben bei der Verdauung von Proteinen, egal ob pflanzlichen oder tierischen Ursprungs immer im Ergebnis Säuren übrig. Säuren können mit Hilfe von Mineralien und Spurenelementen in Salze umgewandelt werden und dann viel einfacher über die Nieren ausgeschieden werden, als die Säuren selbst. Es ist deshalb wichtig, zu proteinhaltigen Nahrungsmitteln wie Eier, Käse oder Fleisch genügend Mineralien aufzunehmen in Form von Gemüse und Salat. Doch was passiert im Körper, wenn nicht genügend Mineralien aufgenommen werden, um die entstehenden Säuren zu neutralisieren? Hier hat der Körper verschiedene Strategien:

  • Zunächst lagert er die überschüssigen Säuren in das Bindegewebe und Fettgewebe ab. Der Köper zieht hier Regionen vor, auf deren Funktion er eher verzichten kann. So würde er keine Säuren in lebenswichtige Organe wie Herz oder Lunge einlagern. Das macht er eher in entferntere Regionen wie Finger, Knie und Zehen. Was dort mit den Jahren zu Entzündungen und Degeneration wie beispielsweise eine Arthritis führt.

  • Die zweite Hauptstrategie ist die Plünderung der Mineraldepots in Knochen, Zähnen und Haarboden. Etwas weniger Knochendichte und weniger Haare sind ja nicht gleich tödlich. So wird aber schleichend der Weg für Krankheiten wie Osteoporose geebnet. Die bekommt man nicht von heute auf morgen, wie etwa einen Schnupfen. Sie entwickelt sich über Jahre aufgrund des chronischen Mineralmangels.

Die Rolle der Ernährung

Unsere Ernährung spielt eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Säure-Basen-Haushalts im Körper. Manche Lebensmittel haben eine säurebildende Wirkung, während andere basenbildend sind. Säurebildende Lebensmittel enthalten in der Regel viel Eiweiß und Fett, während basenbildende Lebensmittel viele basische Mineralstoffe wie Kalium, Calcium und Magnesium enthalten.

Zu den säurebildenden Lebensmitteln zählen Fleisch, Fisch, Käse, Milchprodukte, Eier, Getreideprodukte und Alkohol. Auf der anderen Seite sind Obst und Gemüse, vor allem grüne Blattgemüse, aber auch Kartoffeln, Bananen, Avocados, Nüsse und Samen, basenbildend.

Um eine ausgewogene Ernährung zu gewährleisten, sollte der Verzehr von säurebildenden Lebensmitteln begrenzt und der Konsum von basenbildenden Lebensmitteln erhöht werden. Dabei geht es nicht darum, säurebildende Lebensmittel komplett zu meiden, sondern eine ausgewogene Balance zu finden.

Weitere Faktoren

Neben der Ernährung gibt es weitere Faktoren, die den Säure-Basen-Haushalt im Körper beeinflussen können. Dazu gehören beispielsweise die Atmung, die Nierenfunktion, Stress, Bewegung und Umweltfaktoren.

Die Atmung spielt eine wichtige Rolle bei der Regulation des Säure-Basen-Haushalts, indem sie überschüssiges Kohlendioxid aus dem Körper entfernt. So kann eine Schlafapnoe zu einer schlechteren Ausscheidung des Kohlendioxids während des Schlafens führen, was wiederum die Regenerationsprozesse über Nacht stört.

Auch die Nieren haben einen wichtigen Einfluss auf den Säure-Basen-Haushalt, indem sie überschüssige Säuren im Urin ausscheiden. Eine eingeschränkte Nierenfunktion oder zu wenig Flüssigkeitszufuhr kann daher ebenfalls zu einer Übersäuerung führen.

Stress kann ebenfalls den Säure-Basen-Haushalt beeinflussen, indem er zu einer erhöhten Freisetzung von Stresshormonen und einem Anstieg der Säurebildung im Körper führen kann.

Wie verbreitet ist eine Übersäuerung?

Eine Studie aus dem Jahr 2011, die in der Fachzeitschrift "Journal of Environmental and Public Health" veröffentlicht wurde, untersuchte die Säurebelastung bei 9.000 Teilnehmern in den USA und fand heraus, dass 60% der Frauen und 80% der Männer eine chronische Übersäuerung aufwiesen.

Wie stellt man eine Übersäuerung fest?

Die einfachste Methode, um festzustellen, ob wir übersäuert sind, ist die Messung des pH-Wertes im Urin mit einem entsprechenden Teststreifen aus der Apotheke. Am besten eignet sich der erste Morgenurin dafür. Er sollte leicht im sauren Bereich um die 6,5 liegen. Im Verlauf des Tages, besonders nach dem Mittagessen sollte der Urin auch den neutralen Bereich um die 7 erreichen. Als ich selbst mit Messungen begann, waren meine Werte nie höher als 5,2 (das war der niedrigste Wert auf der Skala meiner Streifen. In Teil 2 erfährst du, welche Strategien es gibt, um den Überschuss an Säuren im Körper abzubauen mit dem Ziel wieder ein gesundheitsförderndes Gleichgewicht zu erreichen.

 
 
 

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